Nationalsozialismus
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Die Zeit des Nationalsozialismus
Nach dem Friedensschluß von 1918 war man sich einig: Krieg wird es so schnell nicht mehr geben. Doch nach einer zerrütteten wirtschaftlichen, innen- und außenpolitischen Lage in der Weimarer Republik bahnte sich mit dem Beginn des „Dritten Reiches" im Jahre 1933 unter der Herrschaft der NSDAP ein zweiter, in seinem Ausmaß noch schrecklicherer und grausamerer Weltkrieg an. Zunächst war in den Dörfern von den negativen Seiten der Hitlerdiktatur nicht viel zu spüren. Vielmehr erfuhr das Bauerntum eine Aufwertung durch seine Glorifizierung als „Reichsnährstand". Die Jugend wurde organisiert im „Bund deutscher Mädchen (BDM)" und in der „Hitlerjugend (H J)" und erfreute sich in den wöchentlichen Gruppenstunden am gemeinsamen Singen, Spielen, Sport und anderen Beschäftigungen. Treffpunkt der jungen Leute für die „Heimabende" in Genderkingen war ein Zimmer im oberen Stock der Schule. Weitsichtige Skeptiker aus unserem Dorf, die sich kritisch gegenüber der nationalsozialistischen Ideologie äußerten, wurden mehrere Tage im Gefängnis oder Konzentrationslager inhaftiert. Trotz schwieriger Umstände wurde das Kreuz als christliches Glaubenssymbol in der Schule nicht abgenommen.
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Leonhardiritt im November 1934: von li. n. re.: auf dem Schimmel M. Finkel, J. Meier, A. Augustin, Hahn (Knecht bei Schilke), J.Seeler, M. Riegel, Förg (Schönefelderhof), K.Burzler (Knecht bei Lehenbauer), unbek., J. Rammer
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1. Gespann: Stangl Bernhard - 2. Gespann: Förg/Schönefelderhof
Initiiert von den Ortsbauernführern fand jährlich auf den Dörfern an einem Sonntagnachmittag im Oktober ein groß angelegtes Erntedankfest statt, in dessen Mittelpunkt ein Umzug, begleitet von Musikkapelle und festlich geschmückten Wagen, abgehalten wurde.
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Auf dem Spruchband ist der nationalsozialistische Propagandabegriff „Blut und Boden" zu lesen, der einen Zusammenhang zwischen „hochwertiger Rasse" und bäuerlicher Tätigkeit herstellen sollte.
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Der Hitlerplatz mit der „Hitlereiche", die schon 1933 feierlich gepflanzt wurde
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Der Maibaum, versehen mit einem überdimensionalen Hakenkreuz
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1933: Musterung des Jahrgangs 1914/1915: Die Rekruten feierten diesen Tag feucht-fröhlich von Wirtshaus zu Wirtshaus ziehend. Blumengeschmückt stellten sie sich dem Photographen. Von links nach rechts, stehend: Mathias Böck, Leonhard Herb, Leopold Steiner, Xaver Meitinger, Josef Herrmann, Anton Reigl, Johann Kothmeier; sitzend: Schmid (Urfahrhof), Martin Böck, unbek., Franz Müller, Andreas Mair.
Donauwörther Nationalzeitung 7. Hartung (Januar) 1935:
Genderkingen. (Theateraufführung.) Am 2. Weihnachts- feiertag und nochmals am 31. Dezember führten H.J. und B.d.M., unterstützt von Kameraden der S.U. in der Schilke'schen Gastwirtschaft ein Weihnachtsstück auf, das einen vollen Erfolg aufzuweisen hatte. Der Gefolg- schaftsführer begrüßte die Erschienenen, und dankte ihnen, daß sie der Einladung Folge geleistet hatten. In längeren Ausführungen wies er auf die vorbildliche Kameradschaft hin, die alle Beteiligten in der mühevollen Vorbereitung die- ses Abends bewiesen hatten und dankte in diesem Zusam- menhang Herrn Hauptlehrer Bengeser, in dessen Händen die Hauptarbeit lag, für seine Tätigkeit. Der Unterbannfüh- rer rief ebenfalls zu treuer Zusammenarbeit auf und wies hin auf unseren Führer und Volkskanzler Adolf Hitler, der das beste Vorbild aller Deutschen sei. Vollbefriedigt von dem schönen Abend gingen Gäste und Einheimische nach Hause.
Weblinks
Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Nationalsozialismus”