Chor Carmina
Dieser Text basiert im Ursprung auf dem Genderkinger Heimatbuch. Die Genehmigung zur freien Verwendung der Texte dieses Buches wurde, sofern der Persönlichkeitschutz beachtet wird, von den Autoren pauschal für dieses Wiki erteilt. Bei einer weiteren Verwendung außerhalb dieses Wikis ist ggf. die Genehmigung der Autoren einzuholen.
Vom Jugendchor zur „Carmina"
1975 gründete Alfons Neumeier aus Oberndorf, der zu diesem Zeitpunkt bereits die Leitung über mehrere Chöre innehatte, in Genderkingen einen Jugendchor. Etwa 50 Buben und Mädchen bekundeten spontan ihr Interesse und trafen sich begeistert in der Schule zu den wöchentlichen Proben. Chorpremiere waren gesangliche Darbietungen bei der Einweihung des Genderkinger Kindergartens. Im selben Jahr noch wurde ein Weihnachtskonzert veranstaltet. Bald folgten Höhepunkte wie die musikalische Gestaltung einer Maiandacht in Heilig Kreuz in Donauwörth oder das Konzert des Sängerkreises Unterer Lech im Juli 1976 in Rain, bei welchem Alfons Neumeier mit seinem Jugendchor als „größte und positivste Überraschung" (Donauwörther Zeitung) auffiel.
„Genderkinger Jugend begeistert" hieß es beim Chorkonzert im Dezember 1977. Die jungen Sänger und Sängerinnen im Alter von 6 bis 13 Jahren erfreuten weiter bei Auftritten im Altenheim Rain, bei „Disco" in Donauwörth, beim Reichsstraßenfest, bei Hochzeiten, verschiedenen Weihnachtsfeiern, u.a.m. So manche Spende entschädigte die Kinder für ihren Freizeitaufwand und wirkte gleichzeitig motivierend für die Beschäftigung mit Musik. Neben den musikalischen Auftritten wurde mit Lagerfeuern, Grillfesten und Ausflügen auch das gesellige Leben gepflegt. Ende 1979 löste sich der Jugendchor auf, bis er sich im Oktober 1981 als Mädchen- bzw. Frauenchor wieder neu formierte.
1981 formierte sich der ehemalige Kinderchor von Alfons Neumeier neu. Aus den Mädchen waren inzwischen Jugendliche, bzw. junge Frauen geworden, die Jungen zeigten kein Interesse mehr am Gesang. Zu den Proben traf man sich zunächst im Schützenheim, später im Rathaus.
Die Sängerinnen traten mit kirchlichen und weltlichen Liedern gehobenen Stils bei verschiedenen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen, Maiandachten, Weihnachtsfeiern und Jubiläumsfesten auf. Viele ehrenamtliche Auftritte in den Krankenhäusern Donauwörth und Rain, im Altenheim Rain und bei Behinderten sowie die Gestaltung von Sonntagsgottesdiensten (z. B. in Buggenhofen, Bissingen, Hl. Kreuz Donauwörth, Wemding, u.a.) machten den Chor vor allem in der näheren Umgebung bekannt. Ferner nahm die Singgemeinschaft neben den adventlichen Konzerten in Genderkingen auch an Konzerten in Meitingen und Aindling teil. Einer der letzten Höhepunkte war die Veranstaltung des Benefiz-Adventssingens 1994 in der Pfarrkirche St. Peter und Paul zugunsten der Renovierung der Genderkinger Weihnachtskrippe, an dem auch weitere musikalische Gruppen mitwirkten. Im Jahre 1991 gaben sich die bisher als „Madrigalchor" bekannten Sängerinnen den Namen „Carmina": ein lateinisches Wort mit der Bedeutung „Lieder", das auf die Vielfalt des Repertoires von Volksliedern und geistlichen Chorälen über Madrigalsätze bis hin zu Gospeln und internationalen Melodien deuten soll. Dabei steht die gezielte Stimmschulung im Vordergrund.
Der Frauenchor „Carmina" ist kein Verein im herkömmlichen Sinne, sondern eine lose Verbindung von Sängerinnen, die sich aus Freude am Gesang und an der Geselligkeit im Rathaus zu den wöchentlichen Proben treffen. Besonders erwähnenswert ist das jahrzehntelange unentgeltliche Engagement des Chorleiters Alfons Neumeier, der 1993 für 25-jährige Chorleitung mit der Silbernen Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet wurde. 1994 rief er wieder einen Kinderchor Genderkingen ins Leben, der noch auf Zuwachs wartet.