Zur Vorgeschichte des Kirchenchores

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Vorwort◄◄ Zur_Vorgeschichte_des_Kirchenchores ►► 1.Nachweis

Aus der Lebensgeschichte des Schullehrers Josef Köhle (1770 – 1840) folgernd, darf angenommen werden, dass die eigentliche Gründung des Kirchenchores aber bereits schon vor dem Jahr 1824 erfolgt war. Den Zusatz von Pfarrer Karmann auf der Einkommensfassion dieses Lehrers bewertend, liegt die Gründung des Kirchenchores mit großer Wahrscheinlichkeit sogar schon vor 1823, da Pfarrer Karmann mit der verzögerten Abfassung dieser Einkommensfassion dieses Lehrers einen ja bereits schon existierenden Status belegte. Nach gegenwärtigem Wissen erfolgte die offizielle Gründung des Kirchenchores wahrscheinlich schon in den Jahren zwischen 1818 und 1823, nicht aber vor dem Jahr 1817. Die aus dem Jahr 1817 vorliegende Schuljahresschrift, verfasst von Pfarrer Heinrich Casimir Bauer, verstorben 1818, erwähnt für den Lehrer Josef Köhle bei seiner Einkommensaufstellung keine Tätigkeit als Chorregent. Es darf somit angenommen werden, dass die Gründung des Kirchenchores auf das Wirken von Pfarrer Josef Anton Stadler zurückzuführen ist, der im Jahre 1818 nach Genderkingen kam und am 9. April 1820 im 66. Lebensjahr an „Schleimschlag“ starb, oder auf Pfarrer Johann Michael Sauermann, der ebenfalls wiederum nach kurzer Amtszeit in Genderkingen am 9. Dezember 1823 aufgrund einer Lungenentzündung verstarb. Aus diesem Sachverhalt heraus wird auch verständlich, dass Pfarrer Karmann die geforderte Einkommensfassion des Lehrers Josef Köhle erst mit dreijähriger Verspätung aufstellen konnte.

Gestützt wird diese These von einer früheren Gründung des Kirchenchores Genderkingen durch eine Fundstelle in der „Topographischen Beschreibung über das vormalige Stift Keisersheim u. dessen Pfarrämter“ aus dem Jahre 1803, in der die Normalschule von Genderkingen und die Tätigkeit des Lehrers wie folgt beschrieben wird: „Die Normalschule, so wie Unterricht in der Musik gibt der einzige Schullehrer zur Zufriedenheit des Ortes Vorständ u. der ganzen Gemeinde. Nur schade, daß sein Eifer und seine Kenntnisse mit einem zu schmalen Auskommen gelohnet werden.“

Durch diese Schrift wird hingewiesen auf den, zu dieser Zeit für ein Dorf wohl ungewöhnlichen Tatbestand, dass ein Lehrer Unterricht in Musik erteilt, andernfalls sicher keine Erwähnung erfolgt wäre. Lehrer Josef Köhle besorgte von 1790 bis zu seinem Ableben anno 1840 den Schuldienst in Genderkingen und war wohl während dieser ganzen Zeit auch musikerzieherisch tätig. So liegt auch die Annahme sehr nahe, dass er seit seinem Amtsantriott in Genderkingen anno 1790 seine Schüler so unterrichtete, dass sie ihn bei seiner Kirchenmusik unterstützen konnten, wodurch auch die Annahme einer offiziellen Chorgründung vor 1824 gestützt wird.