Veteranen- und Kriegerverein

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VETERANEN- UND KRIEGERVEREIN

Am 22.1.1922 wurde der Veteranen- und Kriegerverein Genderkingen gegründet. Auslöser war ein Vortrag des Oberleutnants a.D. Franz Haas aus Donauwörth, der an jenem Sonntag vor der Ortsgruppe Genderkingen für Kriegsbeschädigte über das Veteranen-und Kriegerwesen referierte. Dem anschließend konstituierten Verein traten zunächst 30 Mitglieder bei.

In die Vorstandschaft wurden Michael Graf (1. Vors.), Josef Luderschmid (2. Vors.), Josef Roiser (Schriftführer) und Josef Steimer (Kassier) gewählt. Der Mitgliedsbeitrag betrug 20 Pfennig pro Monat. Ab November 1925 bestand intern eine „Kleinkaliber-Schützenabteilung", die auf Anregung des Bayerischen Kriegerbundes gegründet wurde.

Der Verein stellte sich die Aufgabe, jedes verstorbene Mitglied zu Grabe zu tragen und möglichst zahlreich, angetan mit eventuellen Auszeichnungen, zur Beerdigung „auszurücken". Jeder Teilnehmer erhielt dafür, „sofern die Kasse es erlaubte”, einen Liter Bier, die Leichenträger zusätzlich ein Paar Würste. Zu Ehren des Verstorbenen legte man einen Kranz nieder. Ab 1925 wurde beschlossen, stattdessen eine Hl. Messe lesen zu lassen. Jedes Jahr wurde auch ein feierlicher Kriegerjahrtag begangen. In den Jahren des Vereinsbestehens wurden mehrere Vorträge in den Generalversammlungen abgehalten, die z.B. Reiseberichte über Verdun, das Thema „Zucht und Ordnung" oder das historisch-politische Thema „Kriegsschuld" zum Inhalt hatten.

Ferner pflegte man auch das gesellige Leben: Vereinsbälle in der Faschingszeit, Christbaumverlosung in der Weihnachtszeit, Theateraufführungen oder einfach ein geselliges Beisammensein im Sommer in der Wirtschaft „beim Bayertoni". Den „Humpen" (ein Trinkgefäß, das 2 -3 Liter Bier faßte) stifteten die Ehrenmitglieder Lohmiller und Stuhlmiller. Einen Höhepunkt im Vereinsleben und sicher auch im dörflichen Leben stellte die Fahnenweihe am 23. Juli 1922 dar. Das Banner wurde hierzu vom Kelheimer Militärverein angekauft. Zu dieser Zeit umfaßte der Verein etwa 55 Mitglieder. Mit Anbruch der 30er Jahre begann das Interesse für den Veteranen-und Kriegerverein nachzulassen. 1933 wurde Michael Stöpperger zum Vorstand gewählt. Als ein Jahr später der Bayer. Kriegerbund zum Bezug der Kriegerzeitung verpflichtete, sahen sich schließlich einige Mitglieder aus finanziellen Gründen zum Austritt veranlaßt. 1935 löste sich der Verein auf.

Zu Ehrenmitgliedern waren ernannt: Dekan Franz X. Fischer (Pfarrer), Johann Wanner (Bürgermeister), Franz Lohmiller, Karl Breitsamter, Josef Stuhlmiller, Johann Enzler, Oberleutnant Haas (Donauwörth).