Kirchenrenovierung

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Im Verlauf des 20./21. Jahrhunderts wurde die Kirche viermal(1911-14, 1950-70, 1979-86, 2001) einer gründlichen Außen- und Innenrestaurierung unterzogen, wobei jedesmal sämtliche Wände inclusive der Fassaden neu getüncht, sowie Gemälde, Altäre und Figuren aufgefrischt wurden. Der Wille zur Erhaltung der Kirche war dabei unumgänglich verbunden mit Bemühungen seit 1911 zur Trockenlegung der Umfassungsmauern. Erst heute, nach einer völligen Erneuerung des Außenputzes und entsprechenden Arbeiten am Untergrund des Fußbodens kann dies soweit als abgeschlossen betrachtet werden. Um eine höhere Wärmedämmung zu erreichen, waren ein Austausch der Kirchenfenster gegen bleiverglaste Isolierfenster nötig, sowie zusätzliche Isolierungsarbeiten am neugebretterten Dachboden (1979). Die seit 1968 vorhandene Umluftheizung wurde 1986 durch eine Bankstrahlerheizung ersetzt. Bei der letzten Renovierung wurde diese erneuert.

2001

Bericht des damaligen Kirchenpflegers Karl Harsch im Genderkinger Mitteilungsblatt September 2001:

Die Pfarrei „St. Peter und Paul“ freut sich über eine gelungene Renovierung ihrer wunderbaren Kirche. Besonders erfreulich ist dabei, dass bei der Durchführung der Maßnahme ein lebendiger Gemeinschaftsgeist in der Pfarrei spürbar wurde. Es waren viele viele Bürger, die sich hier auf verschiedenste Weise engagierten und dabei Verantwortung zeigten.

Ich denke zunächst an die cirka 55 freiwilligen Helfer, die bei den unterschiedlichsten Arbeitseinsätzen Hand anlegten und in über 1100 Arbeitsstunden wesentlich dazu beitrugen, dass die Baukosten im Rahmen blieben. Hierzu ein paar Beispiele der in Eigenleistung verrichteten Arbeiten:

  • Abklopfen des Verputzes an den Kirchenmauern
  • Reinigung des Kirchendachbodens und Ausbau der Isolierung
  • Abkratzen sämtlicher alter Farbschichten im Kirchenschiff und Vorzeichen
  • Ausbau der alten und setzen neuer Fenstersimse nach dem Einbau von Schwitzwasserrinnen
  • Abbau des Kamins über der Sakristei
  • Weißeln der Sakristei
  • Reinigung und Restaurierung sämtlicher Figuren, Bilder, der Altäre, sowie der Kanzel. Es waren viele Helfer im Einsatz, die dafür sorgten, dass unsere Kirche nach staubigen Zeiten wieder so herrlich gereinigt wurde.

Im Namen der Pfarrei möchte ich mich heute bei jedem Einzelnen, der tatkräftig zugepackt hat, ganz herzlich bedanken. Dank gilt unserem Herrn Pfarrer Großmann, der sich unermüdlich für die Renovierung engagierte.

Ebenfalls ist bei den bisher eingegangenen Spenden erkennbar, dass die Bevölkerung die Reno-vierung als Aufgabe der gesamten Pfarrei sieht. 62.300.-DM wurden bisher erfreulicher Weise von den Bürgern der Pfarrei aufgebracht. Auch wenn dies nur cirka 15% der zu erwartenden Bausumme entspricht, können wir doch recht stolz auf den bisherigen Verlauf sein. Nachdem nun das Ergebnis der Renovierung sichtbar ist, denke ich, werden noch weitere Spenden eingehen, die wir zur Finanzierung noch dringend benötigen. In den 62.300.-DM enthalten sind nachfolgende allgemeine Spenden. Zunächst DM 7.300.- von der Jagdgenossenschaft. Des Weiteren DM 250.- vom Kolpingchor, DM 300.- vom Männergesangverein, DM 500.- vom Schützenverein, sowie DM 350.- von den Donau-Lech-Bläsern. Ein Betrag von DM 3.850,27 konnte bei den drei Sonderkollekten eingenommen werden. Die Erlöse von DM 1.586.- aus dem Kaffeeverkauf bei der Rathauseinweihung, DM 3.063.- vom diesjährigen Pfarrfest, sowie DM 1.923,21 von der Einweihungsfeier konnten ebenfalls dem Baukonto gutgeschrieben werden. Die restlichen 43.178.-DM sind die Summe aus 105 Einzel-spenden von Privatpersonen. Allen Spendern, sowie allen, die mitgeholfen haben, dieses Ergeb-nis zu erreichen, sei herzlich gedankt.

Was geschah bei der Renovierung?

In der letzten Märzwoche wurde in unserer Kirche ein Malergerüst hochgezogen. Zur Sicherung unserer wertvollen Enderle-Deckenfresken diente es auch gleichzeitig zur Abstützung. Oben wurde der Kirchendachstuhl saniert. Balken wurden ausgetauscht, verstärkt und gegen Schädlingsbefall gesichert. Die Oberseite der Kirchendecke wurde gründlich gesäubert, wobei auch die umstrittene Isolierung entfernt wurde. Auf dem Gerüst wurde mit dem Reinigen der Fresken bzw. der Raumschale begonnen. Dabei zeigte sich, dass die in den letzten Jahrhunderten mehr-mals übermalten und bis 3mm dicken weißen Farbschichten der Raumschale keine Festigkeit mehr hatten. Notgedrungener Weise wurde entschieden, bis auf den Urzustand alle Schichten abzuspachteln. Gleichzeitig musste, mit zum Teil erheblichem Aufwand, der Stuck entsprechend angepasst werden.

Bei der Entfernung der Farbschichten kamen noch weitere Enderlegemälde zum Vorschein. In Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurden davon 2 Stück renoviert. Sie befinden sich im Chorraum oben an den Fenstern. Sämtliche Figuren, Bilder, Altäre, sowie unsere Kanzel wurden vom Ruß, sowie von Wachs und Schmutz befreit. Erforderliche Ausbesserungen wurden durchgeführt. Im unteren Bereich ersetzte man den Innenputz wegen vorhandener Ausblühungen durch einen Sanierputz.

An sämtlichen Fenstern wurde eine Schwitzwasserrinne eingebaut.

Unsere Kirche erhielt eine neue Lautsprecheranlage, sowie eine Liedanzeigetafel.

Um einer erneuten schnellen Verschmutzung unserer Kirche vorzubeugen, entschied man sich für neue Niedertemperaturheizkörper. Unsere Kirche erhielt zur besseren Ausleuchtung neue Lampen, deren Leuchtkraft geregelt werden kann.

Nachdem dann alle Gegenstände wieder in der Kirche seinen Platz eingenommen hatten, wurde die dringend erforderliche Holzwurmbekämpfung durchgeführt. Man rückte den Schädlingen mit einem speziellen Gas zu Leibe.

Wie steht’s mit den Finanzen der Renovierung?

In der letzten Zeit wurde ich vielfach nach der Finanzierung der Renovierung gefragt. Leider kann ich im Moment weder auf der Einnahmen- noch auf der Ausgabenseite eine klare Endaus-sage machen. Gerne gebe ich jedoch die Information des gegenwärtigen Standes bekannt.

Im Februar dieses Jahres wurde für die Maßnahme ein Außerordentlicher Haushaltsplan erstellt. Dieser sieht Baukosten von cirka 450.000.-DM vor. Er wurde von der Bischöflichen Finanz-kammer geprüft und genehmigt. Nach Lage der Dinge gehen wir heute davon aus, diesen Betrag trotz hinzugekommener unvorhersehbarer Mehraufwendungen nicht zu übersteigen. Unter Mehraufwendungen verstehe ich die Notwendigkeit des Farbabkratzens, die nicht vorhersehba-ren Stuckausbesserungen, sowie Mehraufwand bei der Dachstuhlsanierung. Die Einhaltung der Vorgaben war nur möglich, da wir vielfach drohende Mehrkosten durch zusätzliche Eigenleis-tungen ausgleichen konnten.

Sehr zu unserem Vorteil war es auch, dass Herr Architekt Hämmerle vom Diözesanbauamt Augsburg die fachliche Betreuung der Maßnahme übernommen hat. Ich denke, Herr Hämmerle hat mit seiner praktischen Erfahrung und durch sein unbürokratisches Denken wesentlichen An-teil an der kostenmäßig noch vertretbaren Maßnahme. Er konnte uns durch seine langjährigen Branchenkenntnisse ausgezeichnete Firmen zur Vergabe der einzelnen Arbeiten vorschlagen, was für den reibungslosen Ablauf von großem Vorteil war. Von dieser Stelle aus gilt Herrn Hämmerle unser aufrichtiger Dank. Dank gilt auch allen ausführenden Firmen für die gute und termingerechte Arbeit.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bewegen wir uns auf der Ausgabenseite bei 305.000.-DM.

Die Einnahmenseite sieht im Moment so aus, dass wir von der politischen Gemeinde einen Zuschuss von DM 50.000.- erhielten. Ferner bekamen wir von der Bischöflichen Finanzkammer aus Kirchensteuermitteln einen Zuschuss von DM 27.000.- und eine Zusage für das nächste Jahr von DM 120.000.-.Dazu kommt noch der Spendenbetrag aus der Pfarrei von DM 63.300.-. Darüber hinaus laufen Zuschussanträge beim Kreis, Bezirk, beim Landesamt für Denkmalpflege, sowie bei der Bayrischen Landesstiftung. Diese Gremien konnten sich noch nicht für eine definitive Bezuschussung entscheiden. Eine Aussage über den für die Pfarrei verbleibenden Teil ist somit gegenwärtig noch nicht möglich. Wenn jedoch die Pfarrei weiterhin zu der Sache steht, werden wir sicherlich auch die letzten Hürden nehmen. Wichtig ist zunächst, dass uns die Sorge um die Statik unserer Kirche genommen ist und wir unsere Gottesdienste wieder als Heimspiele in unserer neu renovierten und mittlerweile wieder von unserem Pfarrer eingeweihten Kirche abhalten können.

Es ist mir ein echtes Bedürfnis, mich im Namen der Pfarrei bei Allen zu bedanken, die entweder Hand angelegt hatten oder zur Finanzierung beitrugen. Für die Verantwortlichen war es eine tolle Erfahrung, täglich zu erleben, wie sich Pfarreimitglieder für die Renovierung engagierten. Bei dieser Unterstützung hat dann auch die Organisation Spaß gemacht. Der Anblick unserer herrlich renovierten Kirche soll uns sagen, die Mühe hat sich gelohnt.