HN 80

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Genderkinger Heimatbuch

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 80 (Mühlstr. 80 / Schwaighöfe 4 / Eichmühle 1): „Aychmül / Eichmühle"

Seit dem Jahre 1341 läßt sich dieses Mühlengut nachweisen. Der Mühlbach erhielt in diesem Zusammenhang seinen Namen. Zur damaligen Zeit war die „Eichmühle" umgeben von Mischwald, der vor allem aus Eichen bestand. Sehr wahrscheinlich handelt es sich hier um die „Ehaftmühle" von Genderkingen, d.h. um die Mühle der Genderkinger Grundherrn selbst. Am 17.8.1517 wird „die Aichmüle unterhalb Gendrichingen in den werden mit Behausung, Garten, Krautgarten und verzäuntem Anger und ein Gut genannt die Söldwis zunächst bei Gendrichingen mit Haus und Gärten" von den Erbmarschallen zu Oberndorf an das Kloster Kaisheim verkauft, das nunmehr bis 1803 als Grundherr fungiert.

Im 16. Jahrhundert wechseln die Besitzer häufig: Ul Erhart, Caspar Müller (1520), Bernhart Gaugenrieder (1521), Michel Müller (1524), Gangolf Müller (1545), Hanns Zinsmayster, Hanns Bosch (1561), Hanns Schmid (1580). Nach dem Dreißigjährigen Krieg finden wir 1685 Georg Rott als Inhaber eingetragen mit „1 Tgw. Garten, 10 112 Jauchen Äckher und 7 Tgw. Wiesen". Im 18. Jahrhundert sitzen auf der Eichmühle Johann Michael Hiemer (1713), Johann Georg Gleitter (1745), Johann Schampelmaier, Johann Michael Neuwirth (1764) und Lorenz Neuwörth (1768). 1784 verkauft die verwitwete Eva Neuwirthin die Eichmühle samt allem Zubehör an den Meistbietenden, Mathias Eckmayr, Pfalzbauer in Schäfstall, um 4175 fl.

Nach 1803 geht das Anwesen auf Josef Schnupp über. Anno 1813 erwirbt Jakob Lohmiller das 110,94 Tgw. haltende Mühlengut und begründet damit eine Familiendynastie, die bis heute (seit 1954 in weiblicher Linie) auf der Eichmühle fortlebt. Jakob Lohmiller übergibt 1832 an seinen Sohn Andreas im Wertanschlag zu 7800 fl., Andreas Lohmiller 1860 an seinen gleichnamigen Sohn Andreas Lohmiller (II.), dieser wiederum 1892 an seinen Sohn Franz Lohmiller, der die Tochter des einstigen Zollwirts, Josefa Müller, ehelicht. Der Wert des Hofes wird auf 30000 M veranschlagt.

1934 übernimmt der Sohn Johann Lohmiller, der nach dem Tod seiner Frau Maria 1954 an seine Tochter Marianne und deren Ehemann Josef Wagner übergibt.