HN 8

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Genderkinger Heimatbuch

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 8 (Hauptstr. 8 / Hauptstr. 26 / Hauptstr. 20): „Burgei" / „Fischermärti"

Nachweislich ab 1772 ist Michel Strobl Besitzer dieses Hofes. 1786 hat sich „auf erfolgtes zeitliches Ableben des hiesigen Unterthans und Söldners Michael Strobl die hinterlassene Wittwe Marianna in Anbetracht ihrer 5 minderjährigen Kinder, dann der dringenden Feldarbeit veranlasset gefunden, sich in die zwote Ehe zu begeben." Am 16.5. schließt sie deshalb einen „Heurats-Vertrag" „mit dem ehrbaren Junggesellen Johann Georg Stehle, Zimmermann und Halbbauer". Im „Kinds-Vergleich" wird festgelegt, daß jedes der 5 Kinder aus erster Ehe für das elterliche Vermögen 8 fl. erhält, „solchergestalt, daß solche nach erreichtem 17jährigem Alter entweder baar aufgezählt oder auf dem Gut verzinset werden". Ferner sollen die Buben für das Ehrengewand oder Handwerk" und die Mädchen für die Ausfertigung" (Aussteuer) 125 fl. erhalten und „überdies jedes Mädchen 1 Unter- und Oberbett, 1 Pfulben (Überzug), 2 Küssen und 2 Überzüge, einen flächsernen und einen werkenen, bei künftiger Standesänderung".

1806 übernimmt der jüngste Sohn Joseph Strobl (der später Ortsvorsteher wird) den Hof im Anschlag zu 2100 fl. und übergibt ihn 1851 an seinen Sohn Ignaz. 1862 verkauft dieser seinen Besitz zum Teil an einen Makler und den Restbesitz an Joseph Maier von HN 57.

1888 erwerben Andreas und Maria Schwab zum Preis von 8350 M für die Immobilien und 1700 M für die Mobilien und errichten auf dem Hof 1890 einen neuen Stadel und Pferdestall. Über ein großräumiges Tauschverfahren des Händlers Heinrich Rothschild erhalten das Anwesen 1905 Michael und Josepha Böck von HN 41, von wo sie den Hausnamen „Fischermärti" mitbringen. 1940 erbt den Hof deren Sohn Michael Böck (II.). 1970 übernimmt der gleichnamige Sohn Michael Böck (III.) zusammen mit seiner Ehefrau Johanna.

Anwesen Böck mit altem Wohnhaus.
Der Stadel wird soeben neu erstellt. 1959