HN 59

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Genderkinger Heimatbuch

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 59 (Lechgasse 59 / Lechstr. 16): „Pfarrhans" / „Herrlehans"

Seit 1789 ist auf dieser Sölde Johann Ferber/Färber nachweisbar, der Theresia Böck ehelicht. Vermutlich handelt es sich bei diesem Johann Färber um den „Pfarrhans" (vielleicht ein Bediensteter des Pfarrers), von dem der Hofname herrührt. Der Name „Herrlehans" hat dieselbe Bedeutung, war doch der Ausdruck „Herrle" in Genderkingen ein gängiger Begriff für „Pfarrer". Die Tochter, Barbara Färber, übernimmt das Anwesen und ehelicht im Jahre 1821 Mathias Eberwein. 1864 übernimmt im Wertanschlag zu 3000 fl. wiederum deren Tochter, Carolina Eberwein, die sich mit Joseph Koller von Gut Sieglohe bei Mauren vermählt. 1866 bauen sie ein Austragshaus in den Garten an der Lechstraße. Hier sucht in den 20er Jahren im Winter von Zeit zu Zeit ein Pfannenflicker Unterkunft, der zu Fuß mit Hund und seinem kleinen Planwagen durch die Lande zog, um Töpfe und ähnliches zu reparieren. Das Austragshäusl wird um 1935 abgerissen. Die Übergabe des Hofes erfolgt in den nächsten drei Generationen jeweils an den Sohn Josef Koller: 1907 Josef Koller (II.) und Anna, geb. Wenninger, 1934 Josef Koller (III., Mesner von 1959-1992, siehe S. 200) und Maria, geb. Mair, 1969 Josef Koller (IV.) und Ottilie, geb. Brugger.

Das Koller-Anwesen mit altem und neuem Wohnhaus 1957