HN 30

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Genderkinger Heimatbuch

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 30 (Bachgasse 30 / Bachstr. 7 / Bachstr. 4): „Bachkaspar" / „Kapper" / „Ahnherr"

Im Jahre 1809 erwerben diese Sölde Katharina und Lorenz Keller um 850 fl. von Franz Mathias Eckmair. 1816 steht sie zum Verkauf frei, so daß die Gemeinde beabsichtigt, dieses Anwesen zu erwerben, um hierauf das neue Schulhaus zu erbauen. Das Vorhaben scheitert jedoch daran, daß es als unzumutbar für den Lehrer gilt, jeden Tag von hier aus zum Gebetläuten und den anderen Mesnerdiensten in die Kirche gehen zu müssen.

Das Anwesen kauft daraufhin Kaspar Dreyer, der 1841 an seinen Sohn Kaspar Dreyer jun. übergibt. Als Hausname bürgert sich „Bachkaspar" („der Kaspar in der Bachgasse") ein, was jedoch im Laufe der Jahre einfach zu „Kapper" verunstaltet wird. 1863 übergibt K. Dreyer an seine Tochter Walburga und deren Bräutigam Georg Merkle von Lederstatt im Wertanschlag zu 3500 fl.

1884 tauscht Georg Merkle mit Xaver Ehnle unter Zuzahlung sein Anwesen gegen HN 43 ein. Ehnle verkauft den Besitz sofort um 2700 M an Xaver und Elise Lutz weiter. Im Jahre 1902 übergibt die Witwe Elise Lutz an ihre Tochter Maria Anna und deren Bräutigam Jakob Gutjahr von Münster. 1905 kaufen Josef und Helene Narr, geb. Wanner, das Anwesen von der Witwe Gutjahr zum Preis von 4800 M.

1909 wird eine Scheune und ein neuer Stall errichtet. Nach dem Tod seiner Frau übergibt Josef Narr 1950 an Sohn Franz und Ehefrau Ottilie. 1976 übernimmt wiederum der Sohn Franz Narr mit Ehefrau Rosemarie, geb. Kastl.