Genderkingen Geschichte

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Genderkinger Heimatbuch

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Von der frühen Geschichte zur Dorfentstehung[1]

Bodenfunde und Bodendenkmäler sind eine wichtige Aussagequelle für die frühe Geschichte eines Ortes vor dem Einsetzen der schriftlichen Überlieferung. Das Gebiet Genderkingens ist bis heute diesbezüglich nur spärlich erforscht. Einige wenige Funde, die v.a. beim Kiesabbau zutage traten, sind erfasst, so manche Entdeckung dürfte jedoch in privater Hand ruhen und bleibt einer historischen Erfassung und Auswertung verschlossen aufgrund der unbegründeten Angst, den Fund abtreten zu müssen.

Das Donautal gilt als uralte Ost-West-Verbindung, als Kulturachse zwischen Orient und Abendland. Entlang der Donau als Leitlinie kam nicht nur der Ackerbau in die Gegend, sondern auch der Wertstoff Metall und verschiedene kulturelle Einflüsse. Ähnlich bedeutend ist das Lechtal, das seit der Entstehung von Fernhandelsbeziehungen zu Beginn der Metallzeiten vor über 4000 Jahren als wichtiges Teilstück der Süd-Nord-Verbindung von den Alpen zur Nordsee dient. Das Wörnitztal war gleichsam der Pass über den Jura. Die hohe Verkehrsbedeutung der Flusstäler ergab sich auch durch ihre freie Zugänglichkeit im Gegensatz zur sonstigen weithin bewaldeten Landschaft.

Das Gebiet, in dem sich später der Ort Genderkingen erhob, liegt zwischen wichtigen Flussübergängen. Vor allem aus dem alten Donaulauf am „Knöller" wurden zahlreiche Bronzefunde geborgen, die diese Stelle als bedeutenden Flussübergang einer überregionalen Fernhandelsstraße historisch belegen. Bei den Flussfunden handelt es sich weniger um bei Unglücksfällen verloren gegangene Gegenstände, als vielmehr fast ausschließlich um Weihe- und Opfergaben. Diese wurden vom ursprünglichen Besitzer hier im Wasser niedergelegt, um den Flussgott mit einem Opfer für die bevorstehende Überquerung günstig zu stimmen.

Die Objekte sind meist gut erhalten und dürften von Handelsreisenden aus Südost- ebenso wie aus Nordwesteuropa stammen, wie anhand der Gegenstände rekonstruiert werden kann. Die meisten Flussfunde entstammen der Bronzezeit (2200 - 800 v. Chr.), genauer der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur, und sind Importwaren vor allem aus dem mittleren Donauraum. Es handelt sich hierbei um Werkzeuge (Beile, Sicheln), um Waffen (Dolche, Lanzenspitzen, Schwerter) und um Schmuck (Zierscheiben, Gewandnadeln, Halsringe). Als besondere Rarität, bisher nahezu einmalig in Deutschland, wurde eine bronzene Beinschiene aus dem spätmykenischen Bereich (Griechenland) geborgen. Aus der Späteisenzeit (5. Jh. v. Chr. bis Christi Geburt) ist ein wertvolles 99cm langes keltisches Eisenschwert mit teilweise erhaltener Schwertscheide bekannt, das aus der Kiesgrube westlich des Breitwangerhofes stammt. Bei all diesen Funden handelt es sich nur um einen minimalen Bruchteil der tatsächlich entdeckten Gegenstände, da sehr viele leider nicht gemeldet wurden. So soll z.B. auch ein hölzerner Einbaum aus dem Wasser gefördert worden sein, der für die Wissenschaft äußerst aufschlussreich hätte sein können, wäre er zur Erfassung angezeigt worden. Leider verfiel er der Verrottung.

Aus der Römerzeit (15 v. Chr. bis Anfang 5. Jh. n. Chr.) sind nur verschiedene Kleinflussfunde bekannt. Schmunzeln wird man wohl heute noch über die Tatsache, dass einige spätrömische Münzen im 19. Jahrhundert im Opferstock der Pfarrkirche St. Peter und Paul entdeckt wurden. Die eigentliche Ortsgründung des Dorfes Genderkingen fällt in die Zeit zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert n. Chr. Sie vollzog sich also während der alemannischen Siedlungsnahme in der sogenannten Reihengräberzeit. Allein die typische Nachsilbe „-ingen" zeigt uns an, dass es sich um eine alemannische Ursiedlung handelt. Der Name „Genderkingen" dürfte sich von „Gundrechingen" ableiten und bedeutet soviel wie „bei den Leuten des Guntrich". Guntrich war vermutlich der Sippenführer der damaligen Siedlerschar. Noch 1370 ist die Rede von einer Wiese, genannt "der Guntersbühel".

Die Anlage einer Siedlung im Bereich Genderkingen bot sich insofern an, als sich hier nicht nur uralte Fernhandelswege kreuzten, sondern hier auch das Zentrum zweier wichtiger Flussübergänge von Lech und Donau lag: der geographische Standpunkt des Ortes befindet sich in direkter Linie zwischen dem Lechübergang bei Rain und dem einstigen Donauübergang am Knöller. Diese zentrale Lage überwog die Nachteile, die sich aus der Siedlung an zwei ungezähmten Flüssen ergaben.

In der Nähe des ehemaligen Gstatthofes (Gstaadweg 6) zeichnen sich laut archäologischer Luftaufnahme eines Weizenfeldes sogenannte Bewuchsmerkmale (Farbunterschiede des Pflanzenwachstums) ab, die sehr wahrscheinlich auf Reihengräber, bzw. den Friedhof der Ortsgründer hinweisen. Diese Stelle liegt 400 m nördlich der Kirche in der sogenannten Kirchtagweide. Der Ortskern des alamannischen Dorfes liegt an der uralten Wegegabel von Donauwörther Straße und Kirchplatzstraße und ist aus Einzelhöfen entstanden.

Die Gehöfte des Urdorfes bestanden jeweils aus einem Wohngebäude mit Stallung, einem Vorratsspeicher, der zum Schutz vor Nagern und Bodenfeuchte auf Pfosten errichtet war (Ständerbau), und einem „Grubenhaus", das als Werkstatt und als Keller genutzt wurde. Im Sommer kühl und im Winter geschützt konnte hier Brot gebacken werden und auch der Webstuhl war hier aufgestellt. Die Häuser muss man sich als Holzfachwerkbauten mit Lehmflechtwerkwänden und einem Strohdach vorstellen. Bald errichteten die Siedler ihre erste Holzkirche, die Urkirche des späteren Patroziniums St. Peter und Paul. Zu den ersten Bauern gesellten sich Fährleute und Handwerker wie Schmied oder Zimmermann hinzu und so entstand eine Gemeinschaft, die sich bis ins hohe Mittelalter in ihrer Struktur kaum veränderte. Das alemannische Urdorf ist heute überbaut und nur glückhafte Zufallsfunde können, sofern sie gemeldet werden, weiteres Licht ins Dunkel bringen.

Urmark Genderkingen

Mit dem Einsetzen schriftlicher Urkunden werden für einen Ort erstmals gezielte historische Angaben fassbar. Die erste urkundliche Erwähnung Genderkingens findet sich im bayerischen Herzogsurbar aus dem Jahre 1280, in welchem festgehalten ist, dass der damalige Landesherr von dem Ort „Gendrechinge" eine Abgabe verlangt[2]. Die Dorfmark Genderkingen scheint sich im Mittelalter auch auf die heutigen Gemarkungen Oberndorf („Ober dem Dorf Genderkingen"), Eggelstetten und Flein erstreckt zu haben[3] Darauf deutet z.B. die Tatsache hin, dass bis 1775 diese vier Orte gemeinschaftliche Weidegründe auf den sogenannten Ruchenmähdern hatten. Auch das später gegründete Hamlar gehörte vermutlich zu dieser Urmark. Religiöses Zentrum war dabei wahrscheinlich die Genderkinger Kirche.

Zwischen den Jahren 710 und 955 drangen immer wieder Ungarn in die Gegend ein. Vielleicht flohen die Bewohner Genderkingens zum Schutz vor Verfolgung in die verschlungenen Altwasser von Lech und Donau. Die Lechauen waren bis zum 13. Jahrhundert unbesiedelt.

Der Bau der Lechbrücke dürfte zwischen den Jahren 1243 und 1342 erfolgt sein.

Marschälle von Oberndorf als Grundherrn

Nachweislich ab 1335 stand Genderkingen unter Adelsherrschaft. Den Marschällen von Oberndorf gehörte der kleine Ort als Erblehen. Aus dieser Zeit der Grundherrschaft sind noch einige Urkunden erhalten. Überliefert ist z.B. aus dem Jahre 1429, daß „Seitz Marschalk zu Oberndorf der Jüngere sein Dorf Gendrichingen mit Leuten, Gerichten, Kirchensatz, Zöllen, den bayrischen Lehen in den Wörthen (an den Altwassern gelegene Einöden) und den bischöflichen Lehen der Erchstätte (Arch = Fischzaun) im Lech, an seinen Vetter Hiltpolt, Marschall von Oberndorf, und Clara, seine Hausfrau" verkaufte[4]. Mit jenem Marschall Hiltpolt zog nunmehr ein Zweig des Oberndorfer Rittergeschlechtes nach Genderkingen.

Große Not brachte das Jahr 1462, als im Kriege Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Genderkingen sowie das benachbarte Oberndorf in Schutt und Asche gelegt wurden.

Kaisheimer Klosterbesitz

Ein einschneidendes Datum in der geschichtlichen Entwicklung Genderkingens war der 29. April 1478, als Hanns Marschalk zu Gendrechingen und seine Frau Dorothea Schennckin zum Schennckenstein das ganze Dorf mit allem Zubehör um 2000 Gulden an das Zisterzienserkloster Kaisheim verkauften. Nachfolgend die Textpassage aus der Urkunde:

... am ersten den Kirchensatz, das Gericht, Vogtey, Zwing und penn mit allen den Zugehorungen vnd anhengen, wie es dann mein vater sälig Ich vnd ander mein vorfarn Inngehabe herpracht vnd genossen haben. Item die behausung (gemeint ist das Schloß), Stadel, Stallung vnd Gärten vnd aller Hofraum .... Item Höve. Item Söllen. Item Holzmarcken. Item den Zol. Item wisen und waid. Item steg vnd weg vnd mit allen Strassen vnd sonnderlich das gericht mit buessen und straffen auf der gassen vnd allenthalben in dem Dorf vnd auch auf allen güttern daselbst.... Vnd alles an Solden, an Zinsen, an Diensten, an gälten, an haus, an Hoff, an Huben, an Stadel, an Hofraum, an Hofsachen, an bom, an Gartten, an Äckern, an Wisen, an waid, an Wasser, an weiern, an holz, an Auen, an Werden, an Steg und weg, an grund vnd boden gepauen oder ungepauen ob erd vnd vndererde besucht und unbesucht .... Vnd auch gemainlich alles das was wir Banne zu vnd an Gendrechingen allenthalben hand."

Ausgenommen vom Verkauf waren lediglich das Halsgericht (Verhängung der Todesstrafe) und das Fischwasser. Letzteres hatte das Hochstift Augsburg als Lehen inne.

Damit wurden die Genderkinger Klosteruntertanen. Für die Verwaltung und Rechtspflege wurde im hiesigen Schloß ein eigenes Pfleg- und Vogtamt eingerichtet. Der Pfleger oder Vogt nahm hier Verbriefungen vor, verhängte Strafen (ausgenommen die Todesstrafe) und überwachte die Abgaben. Jeder Hofbesitzer mußte auf seinem Hof genau festgelegte Geldzinsen, Naturalgulden und Frondienste (meist umgewandelt in Dienstgeld) leisten. Hervorzuheben ist der Vogt Georg Bernhard Schösser, der 1694 ein inhaltsreiches Salbuch anfertigte, in dem Güterbeschreibungen und Besitzveränderungen von allen damaligen Anwesen Genderkingens enthalten sind.

Als kaisheimischer Besitz blieb Genderkingen im Jahre 1504 nicht von den Feindseligkeiten verschont, die gegen den zunehmenden Reichtum des Klosters ausbrachen. In Buchdorf entstand ein Aufstand, der über einen Aufrührer namens Beirlein bis nach Rain getragen wurde. Die aufgewühlten Rainer überfielen Genderkingen, plünderten das Dorf, raubten, was sie ergreifen konnten, fischten die Weiher leer, brannten das Schloß und sehr viele Anwesen nieder und machten Gefangene, allen voran den Vogt, der sich mit 150 Gulden wieder auslösen mußte. Zum Glück folgten für die Bevölkerung wirtschaftlich gute Jahre, so dass sich die Genderkinger von dem zerstörerischen Überfall einigermaßen erholen konnten.

Während der Bauernkriege (1525) sind von Genderkinger Seite keine Aufstände bekannt.

Während der Reformationszeit (1517/1555) zeigte die Dorfbevölkerung keine nennenswerte Neigung zum Luthertum. Genderkingen stand ja nicht nur unter Klosterherrschaft, sondern war auch ringsum vom Katholizismus umgeben: in der Nähe das Kloster Niederschönenfeld, wohin man sich in der Not oft verlobte, und im Süden die katholischen Fugger Oberndorfs, die dort seit 1533/39 die Herrschaft besaßen.

Als das protestantisch gewordene Donauwörth 1607 Bayern gewaltsam einverleibt wurde, war das Dorf insofern betroffen, als das 6000 Mann starke Exekutionsheer vor dem Einmarsch in die geächtete Stadt in Genderkingen und Rain untergebracht werden mußte. Auf dem Rückmarsch wurden die Donauwörther Häftlinge in Fesseln auch durch Genderkingen geführt.

Ein Opfer der Kriege

1618 - 1648 wurde der Dreißigjährige Krieg wie für viele Dörfer so auch für Genderkingen zum Verhängnis. Das ganze Donau-Lech-Tal hatte schwer unter den ständigen Durchzügen und Plünderungen der verschiedenen Truppen zu leiden. Die Bevölkerung wurde durch Seuchen, Mord und Hungersnot dahingerafft. Noch 1648 wurde Genderkingen von den Schweden besetzt. Als schließlich der Friede beschlossen wurde, war Genderkingen größtenteils ausgestorben, viele Höfe standen leer, Überlebende hatten vielfach die Flucht ergriffen. Aus Mangel an Zugtieren, Werkzeugen und Saatkorn lagen die Äcker lange Zeit brach. Auf Betreiben der Grundherren wurden deswegen Siedler aus vom Kriege weniger berührten Ländern, v.a. aus Alpenländern, geholt.

Konnte sich Genderkingen in wenigen Friedensjahrzehnten einigermaßen erholen, so hatte es im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) erneut schwer zu leiden. In den Jahren 1703/1704 wurde der Ort zum viertenmal in seiner Geschichte völlig zerstört, so dass jahrelang keine Steuern bezahlt werden konnten.

Auch im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740 -1748) sah das Dorf wieder viele Armeen durchziehen, wie z.B. im September 1741, als zwei französische Kavallerie-Divisionen von Donauwörth her durch Genderkingen ritten. Diese bayerische Hilfstruppe, bestehend aus Franzosen, trug weiß-blaue Bänder an der Kopfbedeckung. Ein Jahr später richtete das kurfürstliche Grenadierregiment auf dem Durchmarsch von Neuburg nach Donauwörth großen Schaden an: es schreckte nicht vor Raub und Totschlag zurück und ließ sich die unglaublichsten Ausschreitungen zu Schulden kommen. Auch im Jahre 1744 wurden wieder sämtliche Höfe in Genderkingen geplündert.

Es wundert nicht, dass zu dieser Zeit einige dem Elend zu entrinnen versuchten, indem sie ins Ausland abwanderten. Die Familien Winhardt, Bonhard und Kraus z.B. siedelten sich in Szigetujfalu in Ungarn an.[5]

1803: Genderkingen wird bayerisch

Im Zuge der Säkularisation und der damit verbundenen Auflösung der Klosterherrschaften wurde Genderkingen 1803 ein Bestandteil des Kurfürstentums Bayern und dem Landgericht Donauwörth zugeteilt. Bayern, seit 1806 Königreich, wurde nun neuer Feudalherr des Ortes. Der alte Grundherr Kaisheim hatte bis zu diesem Zeitpunkt „18 ganze und 4 halbe Dörfer, 391 einzelne Höfe und Mühlen, 1320 Sölden, 29 Wirths- und 76 Taglöhnerhäuser, 58 öffentliche und herrschaftliche Gebäude, 1629 Häuser im Ganzen und 9537 Unterthanen" [6] besessen.

Über Genderkingen zur Zeit der napoleonischen Kriege gibt es kaum Berichte. Der Volksmund erzählt jedoch noch heute davon, dass der große französische Feldherr dereinst im hiesigen Schlößle übernachtet habe. Möglich wäre dies am 6./7. Oktober des Jahres 1805 gewesen, als er den Übergang seiner Truppen über den Lech von einer kleinen Anhöhe bei Schäfstall (daran erinnert heute noch ein Gedenkstein) aus besichtigte. Dieser Tage soll er „auf einem kleinen Schimmel im grauen Übertucke" [7] auch durch Rain geritten sein. 1809 war Napoleon wieder in unserer Gegend. Er besichtigte die Verschanzungen an der Lechbrücke. Sein Hauptquartier lag in Donauwörth.

Im Sommer 1806 mußte sich Genderkingen am „Zwieback-Wasser-Transport" für die französischen Truppen beteiligen und mit mehreren zweispännigen Fuhrwerken den Weitertransport nach Mertingen bewerkstelligen. Bekannt ist ferner, dass zu Beginn des Jahres 1807 Genderkinger Männer zum Festungsbau nach Ingolstadt abberufen wurden[8]. An die napoleonische Kriegszeit erinnert auch eine Gedenktafel in der Pfarrkirche mit der Inschrift:

Verzeichnis der in den Feldzügen von 1805 bis 1815 aus der k. Pfarreg Genderkingen vor dem Feinde Geblibenen und Vermißten

1. Ferber Joseph † 1812 in Pollozk
2. Meitinger Anton † 1814 in Wiliwizky
3. Fenster Michael † 1814 in Wilna
4. Pacher Jakob † 1814 in Pollozk.

Diese Männer starben beim Rußlandfeldzug der französisch-alliierten Truppen. Bei Pollozk traf z.B. das 6. Korps unter General Wrede, das überwiegend aus Bayern bestand, auf die russisch-finnische Armee und lieferte sich ein schweres Gefecht.

Im Jahre 1818 erfolgte in ganz Bayern die Formation der politischen Gemeinden. Genderkingen wurden dabei folgende Orte zugewiesen: Hamlar (bis 1845), Bauernhansenhof, Breitwangerhof, Eichmühle, Feldbachsölde, Lehenbauernhof und Urfahrhof[9]. Große Bedeutung erhielt das Jahr 1848, in welchem als Folge der Märzrevolution die jahrhundertelange, unterdrückende Grundherrschaft durch König Maximilian II. ein für allemal abgeschafft wurde. Die damit verbundenen Lasten, Dienste und Abgaben wurden aufgehoben und die Grundholden endgültig frei.

Quellen

  1. Landesamt für Denkmalpflege, Bay. Vorgeschichtsblätter
  2. Urbarium Ducatus Baiuwariae Posterius, in Monumenta Boica, Bd. 36, München 1852
  3. Nach Dertsch, Richard: Die deutsche Besiedlung des östlichen bayerischen Mittelschwabens. – in: Archiv für die Geschichte des Hochstifts Augsburg, Dillingen 1929
  4. Staatsarchiv Augsburg, Klosterurkunde Kaisheim Nr. 1198
  5. Untersuchungen von Anton Wirt, Waiblingen
  6. Steichele, Anton: Das Bistum Augsburg, Bd. V 1895, S. 659 ff.
  7. Weber, j. B.: Versuch einer Geschichte von der königlich, baierischen Stadt Rain, Landshut 1819, S. 93
  8. Akten des Bezirksamtes Donauwörth, alte Serie, Nr. 989 und 993 (Staatsarchiv Augsburg)
  9. Heider, Josef: Herrschaftsverhältnisse im Lech-DonauWinkel – in: Nordschwäbische Chronik, Augsburg 1950

Als Quellen dienten ferner die Aufzeichnungen von Dr. M. Zelzer und A. Hoesch zur Geschichte Genderkingens, sowie die „Chronik des ehemaligen Reichsstiftes Kaisersheim" von M. Schaidler, Nördlingen 1867.